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Wichtiger Teilerfolg für die psychologische Expertise im Arbeitsschutz: Arbeits- und Organisationspsychologinnen und -psychologen können sich als Fachkräfte für Arbeitssicherheit qualifizieren

Vorstand Stellungnahme

Die DGPs begrüßt ausdrücklich die überarbeitete DGUV Vorschrift 2, die es künftig auch Arbeits- und Organisationspsychologinnen und -psychologen ermöglicht, sich als Fachkräfte für Arbeitssicherheit zu qualifizieren. Damit wird endlich anerkannt, dass psychische Belastungen eine zentrale Rolle für Sicherheit und Gesundheit im Arbeitsleben spielen – und dass hier psychologisches Fachwissen unverzichtbar ist.
Ein guter und notwendiger erster Schritt – aber es muss weitergehen!
Die DGPs sieht des Weiteren eine Novellierung des Arbeitssicherheitsgesetzes (ASiG) von 1973 als unbedingt erforderlich, um der modernen Arbeitswelt gerecht zu werden, denn:

  • Psychische Belastungen nehmen durch die sich beschleunigende Digitalisierung und neue herausfordernde Arbeits- und Beschäftigungsformen stetig zu.
  • Die gesetzlich vorgeschriebene Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung scheitert oft an fehlender Qualifikation bei den bisher vorgesehenen Berufsgruppen.
  • Arbeits- und Organisationspsychologinnen und –psychologen bringen genau die Kompetenzen mit, die hier gebraucht werden – werden aber bislang nicht gleichberechtigt im Gesetz berücksichtigt.
  • Gleichzeitig verschärft sich mittel- und langfristig der Mangel an Betriebsärztinnen und Betriebsärzten – wir brauchen neue Lösungen und mehr Vielfalt in der fachlichen Beratung.

Was jetzt zählt: Arbeitgeber müssen die Möglichkeit haben, die besten Fachleute für ihre spezifischen Herausforderungen zu bestellen – und das sind zunehmend auch Arbeits- und Organisationspsychologinnen und -psychologen.
Die DGPs setzt sich dafür ein, dass das ASiG modernisiert wird, damit arbeits- und organisationspsychologische Expertise systematisch beim Arbeitsschutz und bei der Unfallverhütung in allen Fragen der Arbeitssicherheit einschließlich der menschengerechten Gestaltung der Arbeit integriert wird. Nur so wird Arbeitssicherheit und Prävention in einer komplexen Arbeitswelt zukunftsfähig!

Das Statement steht hier als pdf-Datei zum Download zur Verfügung.