DGPs tritt als erste deutsche Fachgesellschaft der “Coalition for Advancing Research Assessment” (CoARA) bei
Vorstand und Kommission Open Sience bitten um Kommentare zu zwei Veröffentlichungen zum Thema: Responsible Research Assessment
Die DGPs ist als erste deutsche Fachgesellschaft der “Coalition for Advancing Research Assessment” (CoARA) beigetreten, einer europaweiten Initiative mit dem Ziel, die Leistungsbewertung in der Wissenschaft zu reformieren.
In diesem Kontext wurden nun von Arbeitsgruppen der DGPs zwei Preprints zum Thema veröffentlicht:
(A) Schönbrodt, F. D., Gärtner, A., Frank, M., Gollwitzer, M., Ihle, M., Mischkowski, D., … Leising, D. (2022, November 25). Responsible Research Assessment I: Implementing DORA for hiring and promotion in psychology. https://doi.org/10.31234/osf.io/rgh5b
(B) Gärtner, A., Leising, D., & Schönbrodt, F. D. (2022, November 25). Responsible Research Assessment II: A specific proposal for hiring and promotion in psychology. https://doi.org/10.31234/osf.io/5yexm
Der erste Preprint beschreibt allgemeine Aspekte einer zeitgemäßen Bewertung von Forschungs-, Lehr- und anderen Leistungen, etwa im Rahmen von Berufungsverfahren. Der zweite geht sehr konkret darauf ein, wie sich die Forschungsleistung von Bewerber*innen angemessener als bisher üblich operationalisieren lässt.
Der DGPs-Vorstand regt an, dass diese Vorschläge in unserer Fachgesellschaft diskutiert werden. Die Zeitschrift Meta-Psychology plant ein Sonderheft zum Thema und hat einen entsprechenden Aufruf zur Beteiligung an der Debatte über diese Themen veröffentlicht. Wir möchten Sie nachdrücklich darum bitten, sich an dieser Debatte aktiv zu beteiligen!
Kommentare können vielfältig sein - kritische Anmerkungen, alternative Vorschläge oder auch inhaltliche Erweiterungen. Unter anderem ist auch vorgesehen, dass Operationalisierungen für die anderen Dimensionen der Leistungsbeurteilung (Teaching, Leadership, Service to the field, Societal impact) vorgeschlagen werden können. Interessant wären darüber hinaus Überlegungen dazu, wie man erreichen kann, dass solche Vorschläge auch wirklich umgesetzt und angemessen evaluiert werden.
Der Aufruf zur Beteiligung an der Debatte und zur Abgabe der Kommentare findet sich hier:
https://open.lnu.se/index.php/metapsychology/announcement/view/5
Die Deadline zur Einreichung von Kommentaren ist der 30.3.2023.
Basierend auf den Kommentaren soll eine revidierte Fassung der Empfehlungen entwickelt und veröffentlicht werden.
Die DGPs bekennt sich zu dem Ideal einer transparenten Wissenschaft. Sie unterstützt als Fachgesellschaft Open Science und Open Access Initiativen.
Erklärung des Vorstands der DGPs zur Einhaltung wissenschaftlicher Grundsätze
Die DGPs bekennt sich zu den wissenschaftlichen Grundsätzen (1) der Exzellenz, (2) der Relevanz, (3) der Evidenzbasierung, (4) der gesellschaftlichen bzw. ethischen Verantwortung, (5) der Korrigierbarkeit, (6) der Transparenz und (7) der Offenheit in der psychologischen Forschung. Insbesondere die beiden letzten Grundsätze, Transparenz und Offenheit, sind angesichts der jüngeren Debatten um die Replizierbarkeit psychologischer Befunde von besonderer Bedeutsamkeit. Gleichzeitig tragen jüngere Entwicklungen im Bereich des Publizierens wissenschaftlicher Ergebnisse (bspw. Prä-Registrierungen; Daten-Repositorien) dazu bei, den Grundsätzen der Transparenz und Offenheit in verantwortungsvoller und unkomplizierter Weise gerecht zu werden. Die DGPs trägt durch ihre Arbeit zur Schaffung und Sicherung von Strukturen bei, die nach den oben genannten Grundsätzen funktionieren, das heißt, Strukturen, die das Handeln nach diesen Grundsätzen belohnt und die Verletzung dieser Grundsätze sanktioniert. Dies bedeutet unter anderem:
- Die DGPs wirkt darauf hin, dass Studierende und Nachwuchswissenschaftler(innen) so früh und umfassend wie möglich lernen, nach den genannten Grundsätzen wissenschaftlich zu arbeiten.
- Die DGPs trägt zur Erarbeitung und Umsetzung von Standards guter wissenschaftlicher Praxis bei und sie schafft Möglichkeiten, diese Standards kontinuierlich zu reflektieren und zu optimieren.
- Die DGPs trägt dazu bei, wissenschaftliche psychologische Erkenntnisse in die Öffentlichkeit zu tragen und damit die Relevanz unserer Disziplin bei der Beantwortung gesellschaftlich relevanter Fragen nach innen und nach außen deutlich zu machen.
- Die DGPs unterstützt Initiativen, die die Qualität wissenschaftlich-psychologischer Forschung nach den oben genannten Grundsätzen sichern und verbessern.
- Die DGPs setzt sich dafür ein, dass an Universitäten und anderen Forschungseinrichtungen die Bedingungen für ein Arbeiten nach den oben genannten Grundsätzen gegeben sind.
- Die DGPs begrüßt die vielfältigen aktuellen Initiativen zur Sicherung und Verbesserung von Transparenz und Offenheit in der Forschung (z.B. die Initiativen des Center for Open Science).
Berlin, im Oktober 2015
Der Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Psychologie
Der Vorstand der DGPs und die Leitung des Fakultätentages Psychologie begrüßen Initiativen an den psychologischen Instituten und Fachbereichen, die zur Entwicklung von Open Science Zielen und Konzepten der psychologischen Institute und Fachbereiche führen. Ein Übersicht hierzu findet sich auf der Internetseite des
Netzwerk der Open-Science-Initiativen in Deutschland (NOSI)

Die DGPs ist Gründungsmitglied des German Reproducibility Network
Mehr Informationen zum Netzwerk und den Aktivitäten gibt es hier.