Diagnostik- und Testkuratorium (DTK)

Das Diagnostik- und Testkuratorium (DTK) besteht seit 1986 und ist ein Gremium der Föderation Deutscher Psychologenvereinigungen, einem Bündnis des Berufsverbandes Deutscher Psychologinnen und Psychologen e.V. und der Deutschen Gesellschaft für Psychologie e.V. Das DTK ist ein Gremium ohne eigene Rechtspersönlichkeit.

Das DTK ist zuständig für alle Aspekte der Qualitätssicherung und Qualitätsoptimierung des psychologisch-diagnostischen Prozesses in Forschung und Praxis. Dies betrifft unter anderem die Qualität von Tests und ihrer Anwendung.

Dem DTK als föderativem Gremium gehören sechs Personen an – jeweils drei Mitglieder werden von BDP beziehungsweise der DGPs nominiert, diese werden dann durch den Föderationsvorstand  (externer Link) berufen. Das DTK tagt in der Regel vier Mal jährlich nicht-öffentlich. Zu den Treffen können zu bestimmten Themen weitere Fachpersonen zur Diskussion eingeladen werden. Das DTK berichtet dem Föderationsvorstand.

Vorsitzender des DTK ist Prof. Dr. Martin Kersting. Der oder die Vorsitzende wird vom Föderationsvorstand benannt. Das vom Föderationsvorstand beschlossene Statut für das DTK regelt die Aufgaben, die Zusammensetzung, die Berichtspflicht sowie die Gremien, die das DTK bei der Erfüllung seiner Aufgaben unterstützen.

Vertreter*innen der DGPs

  •     Prof. Dr. Martin Kersting, Gießen (Vorsitz)
  •     Prof. Dr. Nikola Stenzel, Berlin
  •     Prof. Dr. Matthias Ziegler, HU Berlin

Vertreter*innen des BDP

  •     Dipl.-Psych. Fredi Lang, Berlin  
  •     Prof. Dr. Carmen Hagemeister, Dresden
  •     Dr. Kim-Oliver Tietze, Hamburg

Aufgaben und Angebote des DTK

Die Aufgaben des DTK sind in dessen Statut aus dem Jahr 2012 beschrieben.

Das DTK:

  • ist zuständig dafür, die Qualität des psychologisch-diagnostischen Prozesses bezogen auf Forschung und Praxis zu sichern und zu verbessern.
  • trägt zur Qualitätssicherung psychologisch-diagnostischer Verfahren bei, insbesondere durch das Testbeurteilungssystem des DTK (TBS-DTK).
  • entwickelt diagnostische Leitlinien und achtet auf deren Einhaltung.
  • steuert die Lizenzierung von Fachpersonen nach der DIN 33430.
  • akkreditiert Anbieterinnen und Anbieter zur diagnostischen Fort- und Weiterbildung.
  • informiert und klärt die Öffentlichkeit über Möglichkeiten und Grenzen psychologischer Diagnostik auf.
  • steht im Dialog mit „Stakeholdern“ im diagnostischen Prozess, z. B. Testanbieterinnen und Testanbietern, Testverlagen, Testteilnehmerinnen und Testteilnehmern, Diagnostikerinnen und Diagnostikern, nationalen und internationalen Diagnostik-Foren und Gremien.
  • formuliert föderative Stellungnahmen zu Themen, die in das Aufgabenfeld des DTK fallen.

Das DTK entwickelt diagnostische Leitlinien und verfasst regelmäßig Stellungnahmen zu wichtigen Themen der psychologischen Diagnostik. Hier veröffentlichen wir diese Stellungnahmen, Leit- und Richtlinien.

Stellungnahmen

28.6.2022

  • Stellungnahme zu Berg und Schubert / Commentary to Berg and Schubert: Antwort des DTK auf die Kritik von Berg und Schubert an den Richtlinien zur Bewertung von Testverfahren und -geräten zur Wiederherstellung der Kraftfahreignung (pdf-Datei zum Download).

3.2.2022

  • Messtheoretisch fundierte Tests sind keine Medizinprodukte: Stellungnahme des Diagnostik- und Testkuratoriums der Föderation Deutscher Psychologenvereinigungen (DTK) zur Auswirkung der „Verordnung (EU) 2017/745 des Europäischen Parlaments und des Rates über Medizinprodukte“ auf die Bewertung messtheoretisch fundierter Tests (pdf-Datei zum Download)
  • The impact of the "Regulation (EU) 2017/745 of the European Parliament and of the Council on Medical Devices" on the evaluation of tests based on measurement theory (English version here )

26.5.2021

  • Einsicht in und Herausgabe von Testunterlagen: Testschutz, Empfehlung zum Umgang mit der Forderung nach Testeinsicht sowie Testherausgabe (pdf-Datei zum Download).

27.3.2021

26.3.2019

18.10.2017

Seit 2002 gibt es eine DIN-Norm zur Eignungsdiagnostik, die DIN 33430. Sie wurde vom DIN-Normenausschuss Dienstleistungen erlassen und wird dort auch weiter gepflegt. Die aktuelle Fassung der DIN 33430 wurde 2016 publiziert (hier finden Sie die Pressemitteilung zur Neuauflage, pdf-Datei zum Download).

Die DIN 33430 ist die praxisorientierte Prozessnorm, die Qualitätskriterien für die Auswahl, Planung, Durchführung und Auswertung von berufsbezogenen Eignungsbeurteilungen formuliert.

Weitere Informationen hierzu finden Sie auf dem DIN-33430-Portal von der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (DGPs) und dem Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP): https://www.din33430portal.de/

Das TBS-DTK ist das Testbeurteilungssystem des Diagnostik- und Testkuratoriums der Föderation Deutscher Psychologenvereinigungen. Das Kuratorium hat eine Leitlinie für Testrezensionen erstellt, um die Öffentlichkeit vor unzureichend validierten diagnostischen Verfahren und vor unqualifizierter Anwendung psychometrischer Tests zu schützen.

Anhand dieser Leitlinie werden von unterschiedlichen Autoren und Autorinnen hochwertige Testrezensionen erstellt, die kostenfrei zugänglich sind.

Mehr Informationen zum TBS-DTK finden Sie hier (externer Link zur Psyndex-Datenbank).

In der DIN 33430 werden zwei Gruppen von Fachpersonen unterschieden, die an Verfahren zur berufsbezogenen Eignungsdiagnostik beteiligt sind: (1) verantwortliche Eignungsdiagnostikerinnen und Eignungsdiagnostiker und (2) weitere Personen, die die Rolle von Beobachtenden, oder Befragenden einnehmen
Die DIN 33430 führt für beide Gruppen Kenntnisse auf, die erforderlich sind, um berufseignungsdiagnostische Verfahren qualifiziert gestalten bzw. daran mitwirken zu können. Mit Personenlizenzen können Fachpersonen nachweisen, dass sie über die erforderlichen Kenntnisse verfügen. Diese können in Fortbildungen erworben werden, die sich an der jeweils aktuellen Fassung des vom Diagnostik- und Testkuratorium herausgegebenen Buches zur DIN 33430 orientieren.

Das DTK wirkt an der Organisation für die Lizenzprüfungen für Personenlizenzen nach DIN 33430 gemäß der „Fortbildungs- und Prüfungsordnung der Föderation Deutscher Psychologenvereinigungen zur Personenlizensierung für berufsbezogene Eignungsdiagnostik nach DIN 33430“ mit.

Das DTK:

  • nominiert die Mitglieder des DIN 33430-Lizenzprüfungsausschusses
  • beauftragt die Erstellung von Lizenzprüfungsfragen
  • ernennt die Prüferinnen und Prüfer
  • evaluiert das Lizenzprüfungsverfahren
Weiterführende Links:

Zur DIN 33430 (externer Link)

Fortbildungs- und Prüfungsordnung der Föderation Deutscher Psychologenvereinigungen zur Personenlizenzierung für berufsbezogene Eignungsdiagnostik nach DIN 33430

Weitere Informationen zur DIN 33430, zum Lizensierungsverfahren, zu Weiterbildungen zur Vorbereitung auf die Lizenzprüfung sowie zu Inhaberinnen und Inhabern von Personenlizenzen finden Sie auf dem DIN-Portal von DGPs und BDP: https://www.din33430portal.de/

Der Alfred-Binet-Preis der DGPs-Fachgruppe Differentielle Psychologie, Persönlichkeitspsychologie und Diagnostik soll an Personen verliehen werden für eine oder mehrere der folgenden Leistungen:

  • innovative Testentwicklungen
  • computerbasierte Innovationen
  • anwendungsorientierte Verbesserungen für die diagnostische Praxis
  • Verbesserung bestehender Methoden
  • neue Validierungsstrategien
  • Adaption bestehender Verfahren für bestimmte Zielgruppen bzw. Fragestellungen
  • Bearbeitung ethischer Fragestellungen in der diagnostischen Arbeit

Mehr Informationen finden Sie hier auf den Seiten der Fachgruppe (interner Link).