Das Fach Klinische Psychologie und Psychotherapie ist die Disziplin innerhalb der Psychologie, die sich mit der Erforschung, Diagnostik und Psychotherapie psychischer Störungen sowie psychischer Aspekte körperlicher Erkrankungen befasst. Damit schließt das Fach sowohl grundlagen- und anwendungswissenschaftliche Aspekte als auch die beruflichen Anwendungsfelder, einschließlich berufspolitischer und rechtlicher Fragen, ein.
Die Forschung im Bereich Klinische Psychologie und Psychotherapie beschäftigt sich mit der Entstehung und Aufrechterhaltung psychischer Störungen sowie ihrer Verbreitung (Epidemiologie), Klassifikation und Diagnostik. Weiterhin stehen die Entwicklung von Ansätzen zur Prävention, Psychotherapie und Rehabilitation psychischer Erkrankungen und psychischer Aspekte körperlicher Krankheiten sowie die Evaluation dieser Methoden und Verfahren im Fokus wissenschaftlicher Untersuchungen. Hierbei bedient sich das Fach der empirischen Methoden der Psychologie und den Erkenntnissen der psychologischen Grundlagenfächer und weist enge Beziehungen zu anderen Wissenschaftsdisziplinen, v.a. zur Psychiatrie, Neurologie und den neurobiologischen Fächern auf.
Klinisch-psychologische Diagnostik
Der Bereich der klinisch-psychologischen Diagnostik umfasst die Identifikation psychischer Störungen und die Analyse individueller Problembereiche anhand wissenschaftlicher Vorgehensweisen mit dem Ziel, interventionsbezogene Entscheidungen abzuleiten.
Hierbei kommen klinische Interviews, Fragebogen- und Testverfahren, Beobachtungsmethoden sowie psychophysiologische und biologische Verfahren zum Einsatz. Der diagnostische Prozess schließt über dies hinaus auch die Beobachtung der Veränderung der Symptomatik im Verlauf der Therapie und nach Behandlungsende ein.
Psychotherapie
Die Psychotherapie ist ein Teilgebiet der Klinischen Psychologie. Ihr Ziel ist die Beseitigung oder zumindest Linderung von psychischen Störungen sowie die Behandlung von Personen mit (chronischen) körperlichen Störungen, bei denen psychische Faktoren beim Krankheitsverlauf oder der Krankheitsbewältigung eine Rolle spielen (Somatopsychologie). Die Behandlung erfolgt auf der Basis wissenschaftlicher Störungsmodelle sowie wissenschaftlich fundierter Behandlungsverfahren durch approbierte Psychologische Psychotherapeut*innen oder Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut*innen.