AG Open Science

Die Arbeitsgruppe

Die Arbeitsgruppe Open Science der Fachgruppe Klinischen Psychologie und Psychotherapie der DGPs versteht sich als Forum für klinische Psycholog:innen, die sich im Rahmen ihrer wissenschaftlichen und praktischen Tätigkeit darüber austauschen, wie offene, reproduzierbare Forschung in der Klinischen Psychologie und Psychotherapie umgesetzt und gefördert werden kann.

Definition und Hintergrund

Open Science Praktiken umfassen Methoden und Ansätze zur Förderung von Transparenz, Reproduzierbarkeit und Zugänglichkeit in der wissenschaftlichen Forschung. Dies beinhaltet beispielsweise die freie Zugänglichkeit von Forschungsergebnissen (Open Access), das Teilen von Forschungsdaten und -skripten (Open Data and Codes), die Veröffentlichung von Studienprotokollen und Methoden (Open Material and Methods) und die Förderung von kollaborativer Forschung durch offene Plattformen.

Open Science ist in der Klinischen Psychologie und Psychotherapie insbesondere wichtig, um

  • durch die Offenlegung von Forschungsprozessen und -daten Ergebnisse leichter überprüfen und validieren zu können, was das Vertrauen in wissenschaftliche Erkenntnisse stärkt und damit die Dissemination der Ergebnisse in die klinische Praxis fördert;
  • es Praktiker:innen durch freien Zugang zu Forschungsergebnissen und -daten  zu erleichtern, aktuelle und relevante Erkenntnisse in der klinischen Praxis anzuwenden, was letztlich die Patient:innenversorgung verbessert;
  • es Praktiker:innen durch freien Zugang zu Forschungsergebnissen und -daten  zu erleichtern, aktuelle und relevante Erkenntnisse in der klinischen Praxis anzuwenden, was letztlich die Patient:innenversorgung verbessert;
  • es anderen Forscher:innen durch offene Zugänge zu ermöglichen, Studien und Ergebnisse zu replizieren, was zur wissenschaftlichen Robustheit und Glaubwürdigkeit beiträgt;
  • die Zusammenarbeit zwischen Forscher:innen weltweit zu fördern, was einen schnelleren und umfassenderen Fortschritt im Verständnis und in der Behandlung psychischer Erkrankungen fördert,
  • durch die Offenlegung von Daten und Methoden die Möglichkeit von Fehlverhalten zu reduzieren und die wissenschaftliche Integrität und Verantwortlichkeit zu erhöhen.

Durch die Implementierung von Open Science Praktiken werden die Ergebnisse in der Forschung der Klinischen Psychologie und Psychotherapie transparenter, zugänglicher und zuverlässiger dargestellt, was einen positiven Einfluss auf die Wissenschaft und die klinische und psychotherapeutische Praxis hat.

Ziele und Aufgaben

Die Arbeitsgruppe hat zum Ziel

  • Open Science Praktiken in der Klinischen Psychologie und Psychotherapie sichtbarer zu machen und deren Umsetzung für alle Interessierten zu erleichtern, z.B. durch Cookbooks (Anleitungen zur Verwendung von Open Science), Workshops (wie auf dem Deutschen Psychotherapie Kongress), sowie der Vergabe des Open Science Preises der Fachgruppe Klinische Psychologie und Psychotherapie.
  • Unterstützung und Beratung der Fachgruppenleitung bei Themen zu Open Science, z.B. bei Stellungnahmen, auf Podiumsdiskussionen, gegenüber der Politik oder dritten Forschungsparteien.
  • Vernetzung unter Fachgruppenmitgliedern zu Themen von Open Science in der Klinischen Psychologie und Psychotherapie, sowie darüber hinaus (z.B. im Rahmen der Kommission für Open Science der DGPs und im German Reproducibility Network).
  • Gewinnung neuer Fachgruppenmitglieder durch aktive Dissemination der Arbeitsgruppen-Tätigkeit und damit einhergehender erhöhter Sichtbarkeit der Fachgruppe Klinische Psychologie und Psychotherapie.
  • Bildung einer Plattform für den notwendigen interdisziplinären Austausch mit komplementären Fachbereichen.
Open Science Preis

Die Arbeitsgruppe vergibt jährlich anlässlich des Deutschen Psychotherapie Kongresses der Fachgruppe Klinische Psychologie und Psychotherapie den Open Science Preis für Fachartikel zu Originalarbeiten, die zu offener, transparenter und reproduzierbarer Forschung in der Klinischen Psychologie und Psychotherapie beitragen und diese in besonderer Weise umsetzen. Die Artikel müssen veröffentlicht (bzw. zur Veröffentlichung akzeptiert) und im Peer-Review begutachtet worden sein. Der Preis wurde erstmals im Jahr 2024 vergeben.

  • Preisträger:innen-Arbeit 2024:
    Bott, A., Steer, H. C., Faße, J. L., & Lincoln, T. M. (2024). Visualizing threat and trustworthiness prior beliefs in face perception in high versus low paranoia. Schizophrenia, 10(1), 40. https://doi.org/10.1038/s41537-024-00459-z
Mitgliedschaft und Mailingliste

Eine Mitgliedschaft in der Arbeitsgruppe ist kostenlos und setzt eine Mitgliedschaft in der Fachgruppe Klinische Psychologie und Psychotherapie der DGPsvoraus. Die Mitgliedschaft in der Arbeitsgruppe und eine Aufnahme in die Mailingliste der Arbeitsgruppe kann über die Sprecher:innen der Arbeitsgruppe beantragt werden.

Bisherige Veröffentlichungen und Stellungnahmen
  • Fink-Lamotte, J.1, Hilbert, K.1, Bentz, D., Blackwell, S., Boehnke, J. R., Burghardt, J., Cludius, B., Ehrenthal, J. C., Elsaesser, M., Haberkamp, A., Kräplin, A., Paret, C., Schulze, J., Wilker, S., & Niemeyer, H. (2024). Response to responsible research assessment I and II from the perspective of the DGPs working group on open science in clinical psychology. Meta-Psychology, 8.https://doi.org/10.15626/MP.2023.3794
Kontakt des Sprecher:innenteams

Prof. Dr. Jakob Fink-Lamotte

Abteilung für Klinische Psychologie
Universität Potsdam
Karl-Liebknecht-Str. 24/25
14476 Potsdam

Dr. Helen Niemeyer

Abteilung für Klinisch-psychologische Intervention
Freie Universität Berlin
Schlossstr. 1
12163 Berlin