Was ist Geschichte der Pschologie?

Die GESCHICHTE der PSYCHOLOGIE ist für alle Teildisziplinen der Psychologie von Bedeutung. Sie untersucht retrospektiv Traditionslinien, deren Brüche und Neuansätze, aber auch methodische und empirische Zugänge, die im Spannungsfeld zwischen Philosophie, Anthropologie, Naturwissenschaften und intellektuellen Diskursen zu verschiedenen Theoriebildungen über psychische Grundfunktionen und über das Erleben, Verhalten und Handeln des Menschen geführt haben.

Psychologiehistorisches Wissen ist sowohl für die allgemeine wissenschaftsgeschichtliche Einordnung der aktuellen Forschungsfragen und Forschungsansätze von Bedeutung als auch für die Herausbildung des Bewusstseins, dass auch der Gegenstand psychologischer Forschung selbst historischen Wandlungsprozessen und entsprechenden soziokulturellen Veränderungen unterliegt. Deshalb setzt sich die Fachgruppe dafür ein, dass Geschichte der Psychologie verbindlicher Bestandteil jeder Psychologieausbildung bleibt.

Methodisch wird psychologiehistorisches Wissen über Recherche, Dokumentation sowie diachrone und synchrone Analysen von Dokumenten gewonnen. Hierbei handelt es sich vor allem um historisch relevante Texte (Publikationen, Briefe, Protokolle, Nachlässe, Zeitdokumente etc.), aber auch um Ton-, Bild- und Filmdokumente, Untersuchungsmaterialien und Geräte.

Wissenschaftlich aufbereitet wird psychologiehistorisches Wissen aus verschiedenen Perspektiven (z.B. zeit- oder sozialhistorisch) und in unterschiedlichen Formen (Lexika, Chroniken, Sammlungen und Ausstellungen, Rezeptionsanalysen etc.). Die Fachgruppe »Geschichte der Psychologie« der Deutschen Gesellschaft für Psychologie versteht sich als eine wissenschaftliche Vereinigung historisch interessierter Psychologinnen und Psychologen, die sich das Ziel gesetzt hat, ein Forum zu bieten, um Fragen der Problem-, Ideen- und Begriffsgeschichte unseres Faches mittels geschichtswissenschaftlicher Methoden nachzugehen. Fachhistorisches Wissen soll hierbei für die aktuelle Forschung nutzbar gemacht werden und zur kritischen Reflexion der theoretischen und methodischen Grundlagen der Psychologie beitragen.