Smartphones, Smart Watches und andere sogenannte „Wearables“ wie Fitnessarmbänder sind aus dem Alltag der meisten Menschen gar nicht mehr wegzudenken. In den letzten Jahren sind sie daher auch für die Wissenschaft zunehmend interessant geworden: Sie eröffnen neue Möglichkeiten, um im Alltag von Menschen kontinuierlich Verhaltensdaten wie deren Bewegung, Nutzung von Apps oder Kommunikation und auch biologische Parameter wie die Herzfrequenz oder die Schlafqualität zu erfassen. Diese Verhaltensdaten lassen sich wiederum mit Daten aus Selbsteinschätzungsfragebögen verknüpfen. „Wir können dadurch viel differenzierter und umfassender das Erleben und Verhalten und die biologischen Parameter untersuchen“, erklärt John Rauthmann, Professor für Persönlichkeitspsychologie an der Universität Bielefeld. „Die gewonnenen Informationen können zum Beispiel genutzt werden, um personalisierte und maßgeschneiderte Maßnahmen im Bereich der Gesundheitsförderung, der Therapie und Persönlichkeitsentwicklung einzusetzen.“
Neben den Vorteilen werden auf dem DGPs-Kongress auch mögliche Risiken des Einsatzes von Smart Devices in der Forschung diskutiert, wie zum Beispiel noch ungeklärte Fragen zur Messgenauigkeit und Validität der Daten. Karl-Heinz Renner, Professor für Persönlichkeitspsychologie an der Universität der Bundeswehr München, ergänzt: „Auch ethische und datenschutzbezogene Herausforderungen müssen bewältigt werden, um die Gefahr einzudämmen, dass Daten missbraucht werden, um kommerzielle und machtpolitische Interessen ohne Wissen der Betroffenen manipulativ durchzusetzen.“
Keynote von Sandra Matz, Symposien und Vorführungen
In verschiedenen Symposien werden auf dem Kongress die vielfältigen Einsatzbereiche digitaler Technologien vorgestellt. Die Bandbreite reicht von der Persönlichkeitsforschung über die Eignungsdiagnostik und Personalauswahl bis hin zur Bestimmung von Belastungen am Arbeitsplatz. Sandra Matz von der Columbia Business School präsentiert in ihrer Keynote die aktuelle Befundlage dazu, inwieweit Big Data einen Einblick in die menschliche Psyche erlauben. Zusätzlich vermitteln Vorführungen, wie zum Beispiel zum Einsatz von Avataren in Experimenten oder eine Software, mit der digitale Technologien als Forschungsinstrument nutzbar gemacht werden können, einen anschaulichen Eindruck davon, wie an dem Thema geforscht wird.
Der DGPs-Kongress in Hildesheim
„Das Motto des diesjährigen Kongresses in Hildesheim ist ‚View on│of Science‘ und steht für unsere hohen wissenschaftlichen Standards in den verschiedensten Bereichen unserer Grundlagen- und Anwendungsforschung“, sagt Markus Bühner, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Psychologie. „Dabei richten wir den Blick sowohl auf uns als Wissenschaftsdisziplin als auch auf den Transfer psychologischen Wissens in die Gesellschaft, um ein besseres Miteinander zu gestalten.“ Über 2.000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler präsentieren und diskutieren vom 10. bis 15. September 2022 aktuelle Forschung und fachpolitische Themen. Alle weiteren Informationen zum Kongress, dem Programm und den Rahmenveranstaltungen finden Sie auf der Kongress-Homepage: www. www.uni-hildesheim.de/dgps2022/
Hygienekonzept
Der Kongress findet als Präsenzkongress statt. Informationen zu unserem Hygienekonzept können Sie hier abrufen: www.uni-hildesheim.de/dgps2022/health-and-safety-measures/
Presseakkreditierung
Wir laden Sie herzlich ein, am Kongress teilzunehmen und in Wort und Bild zu berichten. Konditionen für die Presseakkreditierung und weitere Informationen finden Sie unter:
www.uni-hildesheim.de/dgps2022/presse/
Wenn Sie an konkreten Themen interessiert sind, vermitteln wir Ihnen gerne auch schon vorab Interviewtermine mit unseren internationalen Expertinnen und Experten. Zwecks Terminabsprachen für Interviews wenden Sie sich bitte an die Pressestelle der DGPs:
Dr. Anne Klostermann
Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
E-Mail: pressestelle@dgps.de
Tel.: 030 280 47718
Ansprechpartner für das Hot Topic:
Prof. Dr. Karl-Heinz Renner
Universität der Bundeswehr München
E-Mail: karl-heinz.renner@unibw.de
Prof. Dr. John Rauthmann
Universität Bielefeld
E-Mail: john.rauthmann@uni-bielefeld.de