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Gefördertes Praxiskooperations-Projekt zur Untersuchung polizeilicher Vernehmungen

Kooperations-Projekt zur Untersuchung des Aussageverhaltens in polizeilichen Vernehmungen.

Die Jungmitgliedervertretung der Fachgruppe Rechtspsychologie hat im Frühjahr 2021 eine Kooperationsförderung für ihre Jungmitglieder ausgeschrieben. Das Ziel war die Förderung von Kooperationsprojekten zwischen Wissenschaftler:innen unterschiedlicher Institutionen bzw. Praktiker:innen und Wissenschaftler:innen. Mit ihrem Projekt „Untersuchung des Aussageverhaltens in polizeilichen Vernehmungen“ erhielten Lennart May (Medical School Berlin), Nathalie Brackmann (Klinik für Forensische Psychiatrie der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich) und Teresa Schneider (Universität Marburg)  die Fördersumme von 750€ für ihr Projekt einwerben. Mittels Befragungen von Inhaftierten im deutschsprachigen Raum wird das Aussageverhalten in polizeilichen Beschuldigtenvernehmungen untersucht (im Wesentlichen Häufigkeit und Gründe von wahren und falschen Geständnissen bzw. von wahrem und falschem Bestreiten). Aufgrund von Corona gab es zeitliche Verzögerungen, doch wurde im Dezember 2022 die Zustimmung des kriminologischen Dienstes Baden-Württemberg zur Durchführung der Studie erteilt. Bisher wurde die Datenerhebung in zwei Justizvollzugsanstalten in Baden-Württemberg abgeschlossen. Zurzeit erfolgt die Datenerhebung in einer weiteren Anstalt und im Oktober beginnt die Datenerhebung in einer vierten Justizvollzugsanstalt. Außerdem hat die Abteilung „Forschung und Entwicklung“ des Amts für Justizvollzug des Kanton Zürich (CH) ihre Unterstützung des Forschungsvorhabens signalisiert. Jedoch steht die Bestätigung der Gefängnisleitung aus, sodass bisher noch keine Daten in der Schweiz erhoben wurden. Insgesamt wurden somit bis heute die Daten von 54 Versuchspersonen erhoben und 270€ der geförderten 750€ ausbezahlt (Stand 11. September 2023).