Veronika Zilker beschäftigt sich in ihrer Forschung mit der grundlegenden Frage, wie Menschen Entscheidungen treffen. Mit den Ergebnissen ihrer Arbeit konnte ein klassischer Befund der Risikotheorie um neue Erkenntnisse erweitert werden: Anders als bisher angenommen, scheinen ältere Erwachsene nicht grundsätzlich risikoscheuer zu sein als junge. Werden Entscheidungsoptionen vielschichtiger, heben sich die Unterschiede zwischen jüngeren und älteren Erwachsenen auf. In ihrer Dissertation hat Veronika Zilker verschiedene methodische Zugänge kombiniert und experimentelle und theoretische Herangehensweisen vereint. Wie in vielen Gebieten der Psychologie gibt es auch bei Risikoentscheidungen verschiedene Theorien, deren mögliche Zusammenhänge oft unzureichend erforscht sind. Veronika Zilker ist es gelungen, eine Verbindung zwischen einem prozessorientierten mathematischen Modell und der strukturellen Prospekt-Theorie von Tversky und Kahnemann herzustellen. „Dieses Ergebnis zur Integration zweier bislang unverbunden nebeneinander existierenden Theorien kann als bahnbrechend angesehen werden und macht Veronika Zilker zu einer verdienten Preisträgerin des Heinz-Heckhausen-Preises für Jungwissenschaftlerinnen und Jungwissenschaftler“, sagt DGPs-Präsident Markus Bühner.
Die Preisträgerin
Veronika Zilker ist als Postdoktorandin an der Technischen Universität München und als Associate Research Scientist am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung Berlin tätig. Sie promovierte 2020 an der Freien Universität Berlin, nachdem sie 2016 ihr Masterstudium an der Berlin School of Mind and Brain abschloss. Dr. Zilker forscht im Bereich der adaptiven Rationalität. Neben dem Heinz-Heckhausen-Preis gewann sie 2021 den Gender-Forschungspreis der Freien Universität Berlin.
Der Heinz-Heckhausen-Preis für Jungwissenschaftlerinnen und Jungwissenschaftler
Mit dem Heinz-Heckhausen-Jungwissenschaftlerpreis wird eine herausragende Dissertation im Hauptfach Psychologie prämiert. Der Preis ist mit 1000,- Euro dotiert.
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