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Wiebke Bleidorn erhält den Charlotte- und Karl-Bühler-Preis der DGPs

Pressemitteilung

Für ihre herausragenden Leistungen in der Persönlichkeitsforschung verleiht die DGPs den diesjährigen Charlotte- und Karl-Bühler Preis an Professorin Dr. Wiebke Bleidorn von der Universität Zürich. „Wiebke Bleidorn hat mit ihrem Forschungsprogramm in beeindruckender Weise zu einem Paradigmenwechsel in der Persönlichkeitsforschung beigetragen und Brücken zu anderen Disziplinen geschlagen“, erklärt DGPs-Präsident Markus Bühner. Die Preisverleihung fand im Rahmen des DGPs-Kongresses in Hildesheim am 12. September 2022 statt.

Während in der Persönlichkeitsforschung bislang von einer weitgehenden Stabilität der Persönlichkeit ausgegangen wurde, konnte Wiebke Bleidorn mit ihrer Forschung zeigen, dass Persönlichkeitsmerkmale veränderlich sind und dass diese Veränderungen sowohl genetisch als auch umweltbedingt sein können. In einem Kulturvergleich von 62 Ländern hat sie belegt, dass eine generelle Persönlichkeitsreifung vom frühen bis zum mittleren Erwachsenenalter stattfindet. Zusätzlich fand sie auch kulturelle Unterschiede heraus: Menschen aus Kulturen, in denen Verantwortlichkeiten in der Erwachsenenrolle früher beginnen, zeigen auch eine frühere Persönlichkeitsreifung.


In den Forschungsprojekten Wiebke Bleidorns kommt eine große Bandbreite etablierter und moderner Methoden zum Einsatz. Ihre Projekte sind geprägt von interdisziplinären und internationalen Kooperationen. Besonders überzeugt haben die Jury und den DGPs-Vorstand der große Einfluss von Wiebke Bleidorns Forschungsprogramm auf die Scientific Community und die hohe wissenschaftliche Qualität ihrer Veröffentlichungen: „Die Arbeiten von Wiebke Bleidorn haben maßgeblich und international den aktuellen Forschungsschwerpunkt zu Persönlichkeitsveränderung in der Differentiellen Psychologie geprägt. Damit ist sie eine würdige und verdiente Preisträgerin der nach Charlotte und Karl Bühler benannten Auszeichnung“ fasst DGPs-Präsident Markus Bühner zusammen.


Die Preisträgerin
Wiebke Bleidorn ist Professorin für Differentielle Psychologie und Diagnostik am Psychologischen Institut der Universität Zürich. Sie promovierte in 2010 an der Universität Bielefeld und war zunächst als Professorin an der Universität Tilburg (Niederlande) und der University of California Davis (USA) beschäftigt, bevor sie im August 2021 in die Schweiz zog. Dr. Bleidorn forscht im Bereich der Persönlichkeitsentwicklung und beschäftigt sich vor allem mit den Ursachen, Mechanismen und Konsequenzen von Persönlichkeitsveränderungen über die Lebensspanne. Dr. Bleidorn ist Mitherausgeberin des Journal of Personality and Social Psychology und die amtierende Präsidentin der Association for Research in Personality (ARP).

Der Charlotte- und Karl-Bühler-Preis
Mit dem Charlotte- und Karl-Bühler-Preis sollen jüngere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ausgezeichnet werden, deren wissenschaftliches Werk den Rang eines Forschungsprogramms erreicht hat, das bereits ein Forschungsgebiet der Psychologie beeinflusst und möglicherweise Auswirkungen auf Nachbargebiete gezeigt hat. Ausgezeichnet werden soll ein noch in der Entwicklung befindliches Programm. Der Preis, der alle zwei Jahre einmal verliehen wird, hat zum Ziel, Geleistetes zu honorieren und Anreiz für weitere hervorragende Arbeiten zu sein. Er ist mit 1000 Euro dotiert.

Pressekontakt:
Dr. Anne Klostermann
Pressereferentin DGPs
E-Mail: pressestelle@dgps.de
Tel.: 030 280 47718

Über die DGPs:
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