Aktuelles

Newsletter Dezember 2022

DGPs Kongress in Wien, Fachgruppenversammlung, Fachgruppentagung 2023, Workshop Karrierewege, European Congress of Psychology, Bericht der Kommission Anreizsysteme, Machtmissbrauch und wissenschaftliches Fehlverhalten, Debatte um Perspectives on Psychological Science

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

Wir hoffen, Sie kommen gut durch den Winter und können sich auf die Feiertage und die vorlesungsfreien Wochen freuen!
Bevor wir uns in die Winterpause verabschieden, (1) laden wir Sie in diesem Newsletter ein, mit Keynote-Vorschlägen und Schwerpunktthemen-Ideen den DGPs-Kongress 2024 mitzugestalten. Zudem berichten wir (2) von unser Fachgruppenversammlung, (3) machen auf die Fachgruppentagung Medienpsychologie 2023 neugierig, berichten (4) von unserem Online-Workshop zum Thema Karrierewege, sowie (5) einem Treffen der Jungmitgliedervertretungen und (7) weisen auf die verlängerte Deadline für den European Congress of Psychology hin. Zudem informieren wir brandaktuell über die Möglichkeit noch bis zum 15.12.2022 den aktuellen Bericht der Kommission zu Fehlanreizen und Machtmissbrauch zu kommentieren und, erläutern (8) im Nachgang eines umfangreichen Treffens mit dem DGPs-Vorstand am 09.12.2022 zum laufenden Umgang mit den derzeitigen Diskussionen rund um den (inzwischen ehemaligen) Herausgeber von Perspectives on Psychological Science. Eine ausführliche Berichterstattung zum Treffen mit dem DGPs-Vorstand folgt im neuen Jahr.

Senden Sie uns auch gerne weiterhin Themen von allgemeinem Interesse zu (aileen.oeberst@fernuni-hagen.de).

Schon jetzt wünschen wir Ihnen einen schönen Jahresausklang!
Frohe Weihnachten, Happy Chanukka, oder frohes Îda Êzî—wir hoffen, Sie können die Winterpause genießen.

Mit besten Grüßen,
Lena Frischlich (Sprecherin), Aileen Oeberst (Stellvertretende Sprecherin), Rohangis Mohseni (Finanzen), Regine Frener (Vertreterin der Jungmitglieder) & Daniel Possler (Stellvertretender Vertreter der Jungmitglieder)

[1] Hot-Topics und Keynote Vorschläge für die DGPs-Tagung 2024 in Wien

Die Organisator*innen bitten um Vorschläge für Keynotes und Hot-Topics für den Kongress in Wien. Bitte senden Sie uns Ihre Vorschläge per E-Mail bis zum 12.01.2023 an lena.frischlich@uni-muenster.de – wir sammeln die Vorschläge und reichen sie weiter.
In einem ersten Schritt reichen uns dabei stichpunktartige Angaben zu den Vorschlägen (Name, Webseite, Thema, ggf. ein Hinweis warum die*der Vorgeschlagene so fantastisch ist, zwei drei Stichpunkte zum Schwerpunktthema). Wir sichten dann die Vorschläge und melden uns ggf. bei Rückfragen.
Als Sprecher*innengruppe möchten wir betonen, dass Medienpsycholog*innen an einigen der wichtigsten Themen unserer Zeit forschen – fühlen Sie sich also explizit ermutigt, Vorschläge einzureichen! Welches Thema wollten Sie immer schon mal diskutieren? Welche Kolleg*in soll auf der großen DGPs-Bühne gehört werden?
[1.1] Vorschläge für Keynotes
Insgesamt wird es etwa 12 Keynotes geben. Keynotes bzw. Keynote-Sprecher*innen sollten:
• international sehr gut ausgewiesen sein/hervorragendes Standing in der Forschungsgemeinschaft haben;
• in Gesamtheit verschiedene Geschlechter repräsentieren (bitte nicht nur Männer vorschlagen);
• in Gesamtheit idealerweise verschiedene Karrierephasen repräsentieren;
• (sehr gut) in Englisch vortragen können;
• in Gesamtheit verschiedene Forschungsschwerpunkte repräsentieren;
• idealerweise zu einem von Ihnen vorgeschlagenen Schwerpunktthema passen (als Sprecher*innengruppe unterstützen wir aber auch gerne bei der Suche nach Schwerpunkten zu Traum-Keynotes);
• in Präsenz am Kongress teilnehmen können.
Übrigens werden für Keynotes die Reisekosten getragen – also denken Sie auch gerne an internationale Kolleg*innen, die wir für eine Reise nach Wien gewinnen könnten.
[1.2] Vorschläge für Schwerpunktthemen erbeten*
Schwerpunktthemen sollten
• einem aktuellen Thema der psychologischen Forschung von hoher (z. B. gesellschaftlicher) Relevanz gewidmet sein;
• vier bis sechs Vorträge, plus 1 bis 2 Diskutant*innen (Gesamtdauer 90 Minuten) umfassen;
• idealerweise mit einer Keynote verbunden sein (Keynote-Sprecher*innen können die Keynote-Lecture halten UND zum Schwerpunktthema-Symposium beitragen).
• Wichtig: Über die Zahlung der Kongressgebühren für eine Keynote (siehe oben) hinaus können die Schwerpunktthemen nicht bezuschusst werden. Beitragende zu Schwerpunktthemen (z. B. zu Symposien) müssen die Reise- und Kongresskosten selbst aufbringen.

[2] Bericht zur Fachgruppenversammlung in Hildesheim

Im Rahmen des DGPs Kongresses in Hildesheim fand am 12.09. die Mitgliederversammlung der Fachgruppe statt. Inhaltlich wurden auf der Versammlung die neuen Mitglieder begrüßt sowie die Aktivitäten der Fachgruppe im Bereich der internen und externen Kommunikation, bezüglich Open Science, sowie Vernetzungsaktivitäten dargestellt (s. hierzu auch die bisherigen Newsletter auf der DGPs-Homepage). Zudem wurde vom Treffen mit dem DGPs-Vorstand sowie den Aktivitäten der Jungmitglieder berichtet und zur Fachgruppentagung 2023 in Luxemburg geladen (s. auch Punkt 3). Nach dem Bericht der Sprecher*innengruppe sowie einer Kassenprüfung (Danke an dieser Stelle noch einmal an Prof. Dr. Stephan Winter, Universität Koblenz-Landau, und Dr. Frank Schneider, Universität Mannheim) wurde der Vorstand mit 19 Ja-Stimmen, 0 Gegenstimmen, und 1 Enthaltung entlastet.

[3] Cliffhanger zur Fachgruppentagung Medienpsychologie 2023

Die Vorfreude auf unsere Fachgruppentagung 2023 in Luxemburg ist groß, und wir sind schon gespannt auf den Call for Papers, der zeitnah (vrstl. Anfang 2023) veröffentlicht werden soll. Die Sprecher*innengruppe bedankt sich bereits jetzt beim Organisationsteam, allen voran Prof. Dr. André Melzer, für eine hervorragende Tagung. Ohne zu viel verraten zu wollen: Erwarten Sie ein abwechslungsreiches Programm und echte Highlights.
Die Tagung wird vom 6. bis 8. September 2023 auf dem Campus Belval der Universität Luxemburg stattfinden.

[4] Workshop Karrierewege

Basierend auf einer Mitgliederbefragung im letzten Berichtszeitraum wurde am 04.11.2022 ein Webinar zu Berufswegen der Medienpsychologie durchgeführt, das die Fachgruppe finanziell unterstützte. Unter der Federführung der Jungmitgliedervertreterin Regine Frener (Hohenheim) und kompetent von ihr und ihrem Stellvertreter Dr. Daniel Possler (Hannover) moderiert, boten Prof. Dr. Sabine Trepte (Medienpsychologie, Hohenheim), Dr. Josephine B. Schmitt (Wissenschaftliche Koordinatorin der wissenschaftlichen Leitung des Centers for Advanced Internet Studies, CAIS in Bochum), Dr. Tim Wulf (Senior Advertising Researcher, RTL), sowie Antje Kießler (Journalistin und Presenterin u.a. WDR Cosmo, 1Live, Tagesschau) spannende Einblicke in ihre persönlichen medienpsychologischen Berufsbiographien. Mit über 150 Anmeldungen stieß das vierstündige Webseminar auf reges Interesse. Auch anschließende Rückmeldung der zahlreichen Teilnehmenden bestätigen das positive Gesamtbild und das große Interesse an diesem und ähnlichen Formaten. Weitere Wünsche der Fachgruppe betrafen laut besagter Umfrage Seminare zu Open Science sowie zur Theoriebildung in der Medienpsychologie. Aufgrund des bereits reichhaltigen Open-Science-Angebotes informiert die Fachgruppe hierzu nun über weiterführende Angebote auf der Homepage an (s. nächster Punkt). Weitere Workshops bzw. Seminare, die die Wünsche der Fachgruppe umsetzen, sind für 2023 geplant.

[5] Treffen der Jungmitgliedervertreter*innen

Als Vertreterin der Jungmitglieder nahm Regine Frener im November am Treffen der Jungmitgliedervertretungen aller DGPs-Fachgruppen teil, welches erstmals unter der Leitung der neuen Vorsitzenden Dr. Anne Gärtner (TU Dresden) stattfand.
Diskutiert wurden die Akquise akademischen Nachwuchses und – auch als möglichen Anreiz, um diese Akquise zu fördern – die Vereinfachung des Bürgschaftssystems für die Aufnahme in die DGPs (besonders für interessierte Studierende). Außerdem tauschten die Jungmitgliedervertretungen sich über das im September vom Bundesarbeitsgericht (BAG) verabschiedete Urteil zur Arbeitszeiterfassung und dessen Umsetzbarkeit und Akzeptanz im wissenschaftlichen Betrieb aus.

[6] Deadline Verlängerung: European Congress of Psychology

Der 18. European Congress of Psychology der EFPA findet vom 3.-6. Juli 2023 in Brighton statt (Sonne, Sand und Psychologie wird versprochen). Die Deadline für die Einreichung von Symposien und Paneldiskussionen wurde verlängert (20.12.2022). Informationen finden Sie unter: https://ecp2023.eu/2022/11/02/deadline-for-symposia-panel-invitation-extended/
Vor allem Abstracts zu den folgenden vier intradisziplinären Schwerpunktthemen werden gesucht: Psychologische Antworten auf die Pandemie, Armut und Ungleichheit, Klimawandel und Nachhaltigkeit, Konflikt, Diplomatie, und Frieden.

[7] Bericht der Kommission „Anreizsysteme, Machtmissbrauch und wissenschaftliches Fehlverhalten“

Im Oktober hat die Kommission „Anreizsysteme, Machtmissbrauch und wissenschaftliches Fehlverhalten“ der DGPs ihren Zwischenbericht vorgelegt. Den Bericht können Sie im Mitgliederbereich der DGPs-Website abrufen (loggen Sie sich dazu unter https://www.dgps.de/ oben rechts beim Mitglieder-Login ein).

Noch bis 15.12.22 sind alle DGPs-Mitglieder eingeladen, eine Rückmeldung zu dem Bericht zu verfassen, die die Kommission in Überarbeitung des Berichtes einfließen lässt. Wenn Sie sich beiteiligen möchten, schicken Sie Ihren Bericht bitte an die DGPs-Schriftführerin, Prof. Dr. Anna-Lena Schubert (schriftfuehrerin@dgps.de). Der Abschlussbericht wird 2023 erwartet und soll Grundlage für die Erarbeitung konkreter Maßnahmen gegen Machtmissbrauch und wissenschaftliches Fehlverhalten darstellen.

[8] Die Debatte um Perspectives on Psychological Science

Am 09.12.2022 fand das halbjährliche Treffen der Fachgruppenvertretungen mit dem DGPs-Vorstand via Zoom statt. Die Fachgruppe Medienpsychologie wurde durch Dr. Lena Frischlich vertreten. Der Vorstand der DGPs ist traditionell sehr umtriebig und arbeitet an einer Vielzahl von Themen, wir gehen daher in diesem Newsletter nur kurz auf ein Thema ein, das aktuell im Fach (und darüber hinaus) heiß diskutiert wird. Über die weiteren Inhalte berichten wir dann in den kommenden Newslettern, bei Rückfragen stehen wir aber natürlich gerne zur Verfügung.
Die folgende Zusammenfassung ist lediglich eine grobe Orientierung auf Basis der öffentlich verfügbaren Inhalte und soll lediglich den Kontext darlegen. Wir verlinken alle Texte und empfehlen interessierten Kolleg*innen, sich selbst ein Bild zu machen. Zu dem stehen wir als Sprecher*innengruppe gerne für Austauschwünsche zur Verfügung.

Die Ausgangslage
2020 erschien ein Artikel des in Stanford tätigen Associate Prof. Dr. Steven Othello Roberts bei Perspectives on Psychological Science. Roberts forscht seit Jahren zu den psychologischen Grundlagen von Rassismus und ist Schwarzer US-Amerikaner. In dem Artikel (Roberts, 2020, https://journals.sagepub.com/doi/full/10.1177/1745691620927709) geht es um die Dominanz Weißer Autor*innen und Herausgeber*innen in der Psychologie sowie geringere Beschäftigung von Weißen Psycholog*innen mit Forschung zum Einfluss von Race (im Sinne des anglo-amerikanischen Verständnisses) sowie einer geringeren Anzahl von People of Color (PoCs) in den Stichproben Weißer Autor*innen. Der Artikel enthält zahlreiche Empfehlungen zu einer Diversifizierung der psychologischen Literatur. Der Artikel wurde von Prof. Dr. Klaus Fiedler herausgegeben, seines Zeichens deutscher Psychologe und Weiß.
Auf diesen Artikel reagierte ein weiterer Artikel, der ebenfalls von Fiedler betreut wurde (Hommel, 2022). Der Erstautor ist Professor in Dresden, Mitglied der Leopoldina Akademie der Wissenschaften und forscht zu menschlicher Handlungskontrolle. Hommel ist Weißer Deutscher. Der Reaktionsartikel wirft Roberts politischen Aktivismus vor und warnt vor den Konsequenzen dessen, was er als „Ideologie“ und „Aktivismus“ bezeichnet, für die Qualität von Forschung (https://psyarxiv.com/hvgrm/download/?format=pdf). Hommels‘ Artikel (2022a) wurde durch drei Reviewer begutachtet, die sich generell positiv über den Artikel äußerten.
Fiedler entschied sich, alle drei Reviews als Beiträge in einem Forum zu veröffentlichen, in dem der Artikel von Hommel als Leitartikel dienen sollte (Jussim, Stanovich, und Stroebe jeweils im Erscheinen). Ein weiteres Peer-Review-Verfahren der Reviews fand nicht statt. Alle weiteren Autor*innen sind Weiß. Auch Roberts wurde zu einem Kommentar auf den Artikel von Hommels eingeladen. Hommel erhielt zudem die Gelegenheit, auf alle vier Beiträge zu reagieren (Hommel, 2022b, https://psyarxiv.com/5jxtw/).
Roberts reichte seinen Beitrag zu diesem Forum bei Perspectives on Psychological Science ein, äußerte jedoch Bedenken, was die Ausgewogenheit des Verfahrens angeht (s. Roberts, 2022). Erst nach der Einreichung erfuhr er, dass sein Kommentar einer „Qualitätskontrolle“ durch Hommels unterzogen wurde, die, so Roberts eigene Angaben, nicht innerhalb des editorialen Systems erfolgte, sondern von Fiedler außerhalb des Systems per E-Mail kommuniziert wurde. Hommel äußerte in dieser „Qualitätskontrolle“ vielfältige Beschwerden, die Roberts laut der E-Mail von Fiedler (zitiert n. Roberts, 2022) adressieren sollte. Roberts zog daraufhin seinen Kommentar zurück und veröffentlichte den Kommentar inklusive einer Schilderung der Ereignisse am 02.12.2022 als Pre-Print by PsyArxiv (https://psyarxiv.com/xk4yu/, im Folgenden Roberts, 2022). Robertson betont explizit, dass er den Pre-Print aus einer Perspektive als Betroffener und Race-Forscher schreibt. Der Artikel beschreibt die Erfahrungen mit dem Herausgeberprozess als Erfahrungen von „Marginalisierung, Unterdrückung, und Silencing“ (Roberts, 2022, S.1).
Perspectives on Psychological Science akzeptiert neben traditionellen Forschungsartikeln auch „ Reviews of controversies and scientific debates” sowie “Activist contributions” (https://www.psychologicalscience.org/publications/perspectives/pps-submissions)

Der Shitstorm
Der Pre-Print von Roberts (2022) wurde innerhalb einer Woche über 7000 mal heruntergeladen. Eine Google-Suche ergab 45 100 Einträge bei Twitter, die auf den Pre-Print verlinkten.
Bereits am 02. Dezember, also am Tag, an dem der Pre-Print erschien, wurde ein offener Brief verfasst (https://docs.google.com/document/d/1O212esQJDYVuiuvN3OQLg7YOD58PbhlmFjfYV3nREU4/mobilebasic), der den Rücktritt von Klaus Fiedler als Herausgeber forderte. Der Brief wurde von über tausend Personen unterzeichnet.
Drei Tage später, am 05. Dezember, erschien ein weiterer offener Brief (https://docs.google.com/document/u/0/d/1fxcdNhzuikb4S2OHFTTNP8s2KPqhbxKAlIB_q_XVpjk/mobilebasic), in dem sich 187 andere Personen gegen den geforderten unmittelbaren Rücktritt von Fiedler aussprachen und u.a. dafür warben, Fiedler Gelegenheit zu geben, seine Entscheidungen zu begründen.
Vier Tage später, am 06. Dezember, veröffentlichte die verantwortliche Dachgesellschaft APS ein Statement, in dem mitgeteilt wurde, Fiedler habe seinen Rücktritt angeboten, und die APS hätte das Rücktrittsgesuch angenommen (https://www.psychologicalscience.org/news/news-release/2022-december-perspectives-resignation.html)

Das Statement der DGPs
Eine Woche später, am 09.12.2022, reagierte auch die DGPs (https://www.dgps.de/aktuelles/details/statement-des-dgps-vorstands-zu-den-vorwuerfen-gegen-mitglied-klaus-fiedler/). Der Vorstand begrüßt eine gründliche und ergebnisoffene Prüfung dieser Vorwürfe und weist darauf hin, dass es nicht dem „Verständnis von Verfahrensgerechtigkeit [entspräche], eine Person zu verurteilen, ohne sie in angemessener Form anzuhören“.
Der Vorstand berichtete in der Sitzung vom 09.12.22, dass laut Angaben von Klaus Fiedler bislang keine solche Anhörung stattgefunden habe. Es seien lediglich Detailfragen per E-Mail gestellt und beantwortet worden.

Positionierung der Sprecher*innengruppe Medienpsychologie
Wir fühlen uns dem Grundgesetz und den Allgemeinen Menschenrechten verpflichtet. Das umfasst neben der Ablehnung von Diskriminierung (Artikel 3, Abs. 3, Grundgesetz) auch die Unschuldsvermutung bis zum öffentlichen Beweis der Schuld bei Gewährleistung der Möglichkeit zur Verteidigung (Art.11, Abs. 1, Allgemeine Menschenrechte). In diesem Sinne unterstützen wir die Stellungnahme der DGPs.
Darüber hinaus sind wir uns als Medienpsycholog*innen der Herausforderungen bewusst, die durch rasche Dynamiken digitaler Diskussionen, durch unterschiedliche Mediennutzungspraktiken verschiedener Wissenschaftsgenerationen und durch moralisch aufgeladene Online-Diskussionen jenseits von Länder- und Kulturgrenzen entstehen. Wir plädieren daher aus medienpsychologischer Perspektive auch für eine stärkere Auseinandersetzung mit Skandal- und Krisenkommunikation in der Wissenschaft. Eine interessante Einführung für den wissenschaftlichen Kontext bietet hierzu das Heft Hochschulforschung von 2021 https://www.bzh.bayern.de/archiv/heftarchiv/detail/beitraege-zur-hochschulforschung-ausgabe-1-2-2021